Montag, 23. September 2013

Höllengang

ich habe immer alles in mich hinein gefressen (und natürlich wieder ausgekotzt).
niemandem wollte ich davon erzähle. nur mit denen dies' wussten konnte ich irgendwie offen darüber reden, doch helfen tut es eigentlich nichts außer sich für den Moment auszusprechen.
Anfangs wollte ich nicht war haben, dass ich wirklich Bulimie Krank bin und hab alles abgestritten und so getan als hätte ich nichts, hab jedoch heimlich weiter mit der Scheiße gemacht.
Drei Jahre lang hab ich es ausgehalten, dass meine Mutter nichts davon erfährt. Das Gute dabei ist, dass man es mir nicht ansieht. Normalerweise denkt man bei Bulimie Kranken bzw. Magersüchtigen an abgemagerte Körper, doch diese sind nicht immer der Fall. Ich wollte meine Mutter nichts davon erzählen, da sie schon ihre eigenen Probleme hat und davon nicht besonders wenige. Das wäre doch alles zu viel für sie geworden.
Ja, ich bin besonders gut darin meine Probleme zu verheimlichen, bis ich irgendwann vielleicht zusammenbreche ..
Im Laufe der Zeit ist es sogar so schlimm geworden, dass man mich nicht mal mehr anfassen durfte. Bei jeder Berührung hätte ich losheulen können, da ich mich so sehr hasse. Und bloß nicht an den Bauch fassen, DAS IST DIE HÖLLE. Doch die Tränen habe ich jedes Mal unterdrückt und alle Gefühle die mich von innen aufgefressen haben versteckt. Dann kam aber der Moment in dem ich das alles nicht mehr konnte und weinend zusammengebrochen bin. Ich war fertig mit den Nerven. Zu viel Nähe.
Ab dem Moment hab ich realisiert, dass ich schon ziemlich krank bin. Das es mich von innen schon fürchterlich auffrisst. Vorher war ich ein sehr offener Mensch. Hatte Spaß am Leben. Hatte Selbstbewusstsein. War einfach die Person die ich bin. Und jetzt? Bin ich ein Häufchen Elend. Weiß nicht mal mehr wer ich bin. Komme nicht mehr mit mir selbst klar. Reagiere in einem Moment so und im anderen Moment bin ich wieder jemand ganz anderes. Mein Selbstbewusstsein ist im Arsch. Das einzige was geblieben ist, ist etwas in mir das sagt, dass ich es schaffen will dort raus zu kommen.
Damals habe ich die Leute nicht verstanden die in so jungen Jahren sagen, dass sie sich umbringen wollen, doch jetzt will ich es selber. Ich kann und will einfach nicht mehr. Es frisst mich immer mehr auf. Ich kann nicht mehr aufhören mir die Seele aus dem Leib zu kotzen. Kann nicht mehr aufhören mir selbst weh zu tun im Sinne von Ritzen. Narben verheilen nach einiger Zeit, doch ich will, dass sie bleiben. Deswegen mache ich sie mir jedes mal neu. Ich will wirklich nicht mehr. Ich war vom 08.08.2013-16.08.13 in der Jugendpsychiatrie, weil ich nicht mehr mit mir klar gekommen bin und kurz davor war mich umzubringen. Pläne wurden geschmiedet, Narben wurden immer tiefer. Aus angst dies zu tun, hab ich mich selbst einweisen lassen. Doch auch jetzt nach diesem Aufenthalt kann ich nicht aufhören mich zu ritzen. Bin schon süchtig nach den Narben. Habe mir jetzt Hilfe gesucht .. Gehe bald wieder in die Klinik. Doch dieses mal spezialisiert auf Essstörungen. Mal schauen wie es wird und ob ich von dort nicht wieder abhaue ..

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen